Die Vogelbeere ist eines der mystischen Gewächse in heimischen Gärten. Viele Menschen sind nach wie vor der Meinung, dass die heimische Vogelbeere ungenießbar und sogar giftig wäre. Klar ist, dass die Beere, die hierzulande häufig in Wäldern, auf Wiesen oder auch am Straßenrand zu finden ist, Parasorbinsäure enthält, die sehr bitter schmeckt und beim Verzehr von großen Mengen roher Vogelbeeren Unwohlsein und Bauchschmerzen auslösen kann. Giftig ist die Vogelbeere jedoch nicht. Allerdings sollte man vor dem Vogelbeeren essen einige Dinge beachten, damit man die orangeroten Beere ohne Bedenken genießen kann.
Wann sind Vogelbeeren zu finden?
Die Frucht der Eberesche, die auch unter ihrem lateinischen Namen Sorbus aucuparia bekannt ist, kommt von August bis in den winterlichen Monaten vor. Besonders bekömmlich sind die leuchtenden Beeren, wenn der erste Frost durch die Region gezogen ist. Dann entwickelt die Vogelbeere einen leicht süßlichen Geschmack, durch die witterungsbedingte Verringerung der Parasorbinsäure. Seinen Namen hat die Vogelbeere übrigens von der früheren Bedeutung, denn nicht nur der lateinische Name lässt zurückführen, dass Vogelfänger die Beere nutzten, um Vögel anzulocken.
Wann die Vogelbeere ernten?
Auch wenn die ersten Beeren schon im Spätsommer zu finden sind, so sollte man sie unbedingt noch eine Weile reifen lassen, damit sie in aller Ruhe ihren aromatischen Geschmack entwickeln können. Dennoch sollte man auch nicht zu lange warten, denn die Vogelbeere macht ihrem Namen alle Ehre und ist eine wahre Delikatesse für heimische Vogelarten. Nachdem die Reife im späten Herbst und auch im frühen Winter abgeschlossen ist, werden die Bestände schnell von den Vögeln heruntergepickt, sodass für die Ernte nicht mehr viel übrig sein könnte.
Wie kann die Vogelbeere essbar werden?
Vogelbeeren enthalten hohe Mengen an Parasorbinsäure, die nicht nur einen bitteren Geschmack mit sich bringt, sondern auch für Magen-Darm-Beschwerden und Übelkeit sorgen kann. Durch den Frost kann jedoch ein kleiner Teil der Säure verringert werden, was die Beere jedoch weiterhin nur schwer bekömmlich macht. Wird die Beere jedoch erhitzt, so kann die Parasorbinsäure in Sorbinsäure umgewandelt werden. Diese Säure ist nicht nur leicht süßlich und sorgt dafür, dass man Vogelbeeren sogar essen kann, diese Säure ist auch als Konservierungsmittel bekannt.
Die rotorange Vogelbeere ist also bekömmlich und keinesfalls giftig, wenn man sie nicht roh verzehrt, sondern sie zuvor zubereitet. Zum Kochen ist die Beere sehr gut geeignet, sodass sie als Marmelade, als Gelee, Saft oder als Chutney zubereitet werden kann. Vogelbeeren können sowohl als alleine Zutat, aber auch als Beigabe zu anderen Beeren verarbeitet werden. Zu einem Wildgericht schmecken die süßlich-aromatischen Beeren hervorragend.
Ist die Vogelbeere gesund?
Obwohl weiterhin der Irrtum besteht, die Vogelbeere sei giftig, kann sie das Gegenteil beweisen. Die kleinen orange-leuchtenden Beeren enthalten nicht nur eine hohe Menge an lebenswichtigen Vitaminen, deutlich mehr sogar, als in Zitronen, ebenfalls ist eine hohe Menge Vitamin A sowie Proteine enthalten. Die Beere ist also ein wahrer Vitaminlieferant, der unsere Gesundheit in der kalten Jahreszeit unterstützen kann.
Es gibt unterschiedliche Sorten der Vogelbeere
So verschieden wie die Arten der Eberesche, so unterschiedlich sind auch die Sorten der Beere, die der Baum trägt. Die gewöhnliche Eberesche trägt Früchte der Sorte „Konzentra“ oder auch „Rosina“, die von Natur aus einen leicht süßlichen Geschmack mit sich bringen und weniger Bitterstoffe enthalten. Die mährische Eberesche trägt größere Vogelbeeren, die sogar gänzlich frei von Bitterstoffen sind. Dennoch sollte man auch diese Beeren lieber nicht roh verzehren. Wer gelbgrüne Vogelbeeren findet, die landläufig Speierling genannt werden, kann diese bestens zu einem Kompott verarbeiten. Für Gelees oder auch für aromatische Schnäpse und leckere Säfte sind Vogelbeeren der Sorte Sorbus torminalis, oder auch Elsbeere, geeignet. Diese Beeren sind jedoch selten und gelten daher als besondere Delikatesse. Doch bei allen Sorten gilt, nie roh verzehren und die Früchte gut kochen um den Geschmack zu verändern.